Eine große Ehre für den talentierten Autoren und Zeichner Romain Renard!
Sein neuester Band „Wiedersehen mit Comanche“ wurde durch 30 deutschsprachige Comic-Kritiker als bester Comic des Quartals ausgezeichnet. Der Berliner Tagesspiegel veröffentlich diese Liste regelmäßig und gibt damit dem Medium Comic eine wunderbare Sichtbarkeit.
Dies ist nicht die erste Auszeichnung für den stimmungsvoll in schwarz-weiß und vielen Zwischentönen gehaltenen Neo-Western-Thriller. Bereits beim Comicfestival im französischen Angoulême wurde er zum besten Krimi gekrönt.
Worum geht es? Irgendwo im Hinterland von Kalifornien, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, lebt Cole Hupp abgeschieden von der Welt und wartet auf sein Ende. Aber es ist nicht der Sensenmann, der an seine Tür klopft, sondern eine junge Bibliothekarin namens Vivienne. Sie interessiert sich für den wahren Wilden Westen, die Realität hinter dem Mythos, und sie kennt Coles wahren Namen: Red Dust, eine Legende, deren Saga mit Blut in den Staub von Wyoming geschrieben wurde. Doch Vivienne hat auch beunruhigende Neuigkeiten, denn Ranch 666, wo Red seine Heldentaten vollbrachte, ist nicht mehr erreichbar. Der alte Cowboy hat keine Wahl, als sich wieder in den Sattel zu schwingen und auf den Weg in seine Vergangenheit zu machen. Eine Reise rückwärts durch die Zeit, begleitet von Reue und Verlust, an deren Ende Red hofft, die Frau wiederzusehen, die er nie vergessen konnte: Comanche.
Romain Renard spielt mit Klischees des Wilden Westens, thematisiert jedoch auch die Unterdrückung der Ureinwohner und bedient sich dabei besonderer Effekte des Spiels mit dem Licht, das der vielseitige Künstler (Renard ist auch Musiker und Sänger) perfekt beherrscht. Dies konnte man auch bereits in seinen beiden vorher beim Splitter Verlag erschienenen Bänden von „Melvile“ erkennen.
Romain Renard war vor einigen Jahren als Gast unserer Vertretung beim Berliner Graphic Novel Day des internationalen literaturfestivals berlin dabei und konnte dort mit einem Comic-Konzert überzeugen. Auch mit dem Belgienzentrum der Universität Paderborn verbindet ihn eine intensive Beziehung. Seine Workshops mit Schülern und Schülerinnen haben große Begeisterung ausgelöst.
„Wiedersehen mit Comanche“ von Romain Renard, Splitter-Verlag
